Methodismus

Die Evangelisch-methodistische Kirche gehört zu den so genannten Freikirchen. Freikirchen vertreten keine grundlegenden Sonderlehren, sondern unterscheiden sich durch besondere Merkmale in Theologie, Frömmigkeitsstil und Gemeindepraxis von den „Großkirchen“.

Wie andere Freikirchen zeichnet sich die Evangelisch-methodistische Kirche durch ein besonderes Kirchen- und Gemeindeverständnis aus. Sie vertritt in ihrem Verhältnis nach außen eine größtmögliche Unabhängigkeit vom Staat. Konkret bedeutet das unter anderem Selbstfinanzierung, Verzicht auf Besteuerung ihrer Mitglieder, Selbstverwaltung. Vor allem aber geht es ihr um die freie und persönliche Entscheidung von Menschen für den Glauben an Jesus Christus und um ein verbindliches Leben in seiner Nachfolge. Zum Glauben an Jesus Christus gehört die Gemeinschaft der Glaubenden. Es können in der Evangelisch-methodistischen Kirche nur Erwachsene (die als Kinder oder als Erwachsene getauft wurden) Kirchenglieder werden.

Die Zugehörigkeit zur Kirche ist in der Regel mit ehrenamtlicher Mitarbeit verbunden. Die Laientätigkeit – bis hin zu kirchenleitenden Gremien – spielt in dieser Kirche ein wichtige Rolle.

Die Evangelisch-methodistische Kirche ist eine weltweite Kirche. Bei ihrer Aufnahme werden Menschen nicht nur in eine Ortsgemeinde, sondern vor allem auch in die United Methodist Church integriert. Durch ein besonderes Verbundsystem (der so genannten Connexio) sind alle evangelisch-methodistischen Kirchen miteinander verbunden. Die Internationalität der Evangelisch-methodistischen Kirche zeigt sich außerdem an einer ganzen Reihe von fremdsprachigen Gemeinden in Deutschland sowie daran, dass immer wieder Pastorinnen und Pastoren aus methodistischen Kirchen anderer Länder in Deutschland ihren Dienst tun.

Wer eine evangelisch-methodistische Gemeinde besucht, wird feststellen, dass es dort familiär zugeht. Das liegt schon an der Größe. Die Gemeinden umfassen in Deutschland höchstens 600 Personen. In der Regel gehören zwischen 50 und 200 Menschen dazu. Überschaubare Gemeinden ermöglichen persönliche Kontakte, gegenseitige Hilfe und den Austausch über den gelebten und erlebten Glauben. Typisch für Methodisten sind deshalb auch die Gespräche „zwischen Tür und Angel“ oder beim Kirchenkaffee am Ende des Gottesdienstes.